Aufstellpool Baugenehmigung - RATGEBER rund um den Pool

Braucht man eigentlich für einen Aufstellpool eine Baugenehmigung? Die gute Nachricht lautet: NEIN! Wenn Sie also Lust auf einen Aufstellpool im Garten haben, dann können Sie jetzt zugreifen, denn Pools für den privaten Badespaß boomen wie nie zuvor. Heiße Sommer, überfüllte Freibäder teilweise mit Auflagen – da tut ein Sprung ins erfrischende Nass im eigenen Garten doch einfach gut! Aber wie sieht die Rechtslage aus für Badeoasen, die eine Nummer größer sind? Darf sich jeder einfach einen Pool in den Garten bauen? Oder braucht man dafür dann vielleicht doch noch eine Baugenehmigung? Wir von SPIEL-PREIS möchten in unserem Pool-Ratgeber zeigen was erlaubt ist und was Sie sich vor dem Einbau in Sachen Planschspaß auf jeden Fall genehmigen lassen sollten – denn sicher ist sicher!

Inhaltsverzeichnis

Aufstellpool Baugenehmigung – das ist die aktuelle Rechtslage

Schwimmbecken bis 100 m³ sind genehmigungsfrei ✔
Achten Sie jedoch auf eine Baumeldung für Einbaupools unter 100 m³ ✔
Der Aufstellpool ist genehmigungsfrei ✔

Keine Baugenehmigung für Schwimmbecken bis 100 m³

Für alle Bauvorhaben gilt das Landesbaurecht Ihres Bundeslandes – darauf sollten Sie im Zweifel immer achten. Aber einheitlich gilt: Schwimmbecken bis 100 Kubikmeter sind im eigenen Garten genehmigungsfrei (§ 61 Nr. 10 a MBO).

Und ein 100-m³-Schwimmbecken hat schon ein ordentliches Maß – nämlich bei einer Wassertiefe von 1,50 Meter mindestens eine Größe von 12 x 7 Metern und das ist schon sehr groß!

Ausnahme: Wenn Sie eine feste Schwimmbadüberdachung für Ihren Pool planen oder den Pool sogar in einem Anbau direkt am Haus unterbringen wollen, brauchen Sie eine Baugenehmigung. In diesem Fall handelt es sich beim Pool nämlich aus baurechtlicher Sicht um ein Gebäude. ‼

Bevor Sie einen Pool einbauen im Garten: Bebauungsplan prüfen

Unabhängig von den Regelungen sollten Sie zur Sicherheit immer einen Blick in Ihren Bebauungsplan werfen. In einigen Bebauungsplänen werden Swimming-Pools im Garten nämlich ausdrücklich verboten. Um sicherzugehen, dass Sie keine baurechtlichen Probleme bekommen, sollten Sie deshalb eine Baumeldung beim örtlichen Bauamt einreichen. Dazu gehört meist lediglich eine grobe Planzeichnung vom Grundstück und entsprechende Fotos. Sind einzuhaltende Grenzabstände oder die richtige Wasserentsorgung in Ordnung steht einer Baubewilligung nichts im Wege – nach Abschluss des Baus ist dem Amt dann nur noch eine Baufertigmeldung mitzuteilen.

Weitere Verordnungen, die Sie beachten müssen: Wasserhaushaltsgesetz des Bundes; daran angrenzende Wassergesetze der Länder; Baumschutzverordnungen und -Satzungen sowie das Nachbarrechtsgesetz

Baugenehmigung für den Schwimmteich

Bevor Sie einen Schwimmteich anlegen, müssen Sie ebenfalls eine Baugenehmigung der örtlichen Baubehörde einholen. Nicht auf jedem Grundstück ist nämlich eine solche bauliche Maßnahme erlaubt.

Eine Baugenehmigung benötigen Sie, wenn Ihr Schwimmteich mindestens 100 Quadratmeter groß und 1,50 Meter tief ist.

Der mobile Aufstellpool ist unproblematisch

Outdoor-Pools benötigen nicht zwangsläufig eine Baugenehmigung. Bei einer Wassermenge von unter 50 Kubik Litern ist keine Baugenehmigung erforderlich, bei über 100 Kubik Litern – wie schon erwähnt – in jedem Fall.

Der Bereich 50 – 100 Kubik Liter ist jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, fragen Sie hier am besten beim zuständigen Amt nach, um genauere Infos zu erhalten.

Sogenannte Fertigpools benötigen keine Baugenehmigung. Hierbei handelt es sich um Swimming-Pools, die als ein Stück geliefert werden und kaum Montage erfordern.

Darf ich den Aufstellpool auf fremden Grund errichten?

Wenn Sie selbst Besitzer des Gartens bzw. des Grundstücks sind, auf dem der Pool errichtet werden soll, brauchen Sie erst einmal niemanden fragen, ob Sie einen Pool aufstellen dürfen.

Sind Sie aber in einem Haus eingemietet oder haben eine Wohnung mit kleinem Garten, die sich nicht in Ihrem Besitz befindet, kann es schon schwieriger werden. Als erstes sollten Sie im Mietvertrag nachsehen, ob diese bauliche Veränderung überhaupt gestattet wird und wenn ja, in welchem Umfang Sie einen Pool errichten dürfen.

Finden Sie im Mietvertrag nichts, sollten Sie jedenfalls aber mit dem Vermieter sprechen, da es ansonsten zu Streit kommen kann.

Sind Sie Miteigentümer in einer Wohnungsgemeinschaft, sollten Sie ebenfalls den Kaufvertrag studieren. Dort steht sehr oft, dass entweder alle Miteigentümer oder eine gewisse Prozentzahl zustimmen müssen. Das sollten Sie auch erledigen, um spätere Diskussionen und Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden.

Was gilt denn jetzt für Schrebergärten?

Die Regelungen der Musterbauordnung gelten für Siedlungsgebiete. Für Außengebiete, und dazu gehören im Regelfall Schrebergärten, gelten strengere Vorschriften.

TIPP: Prüfen Sie in diesem Fall die individuellen Bestimmungen Ihrer Kleingartenanlage und fragen Sie beim Vorsitzenden auf jeden Fall nach.

Die Erfahrungen in den meisten Schrebergärten zeigen jedoch auch hier: Mobile Aufstellpools, die nicht in die Erde eingelassen werden, sind erlaubt, solange die richtige Wasserentsorgung gewährleistet ist. Einbaupools sind in Kleingärten normalerweise jedoch nicht erlaubt.

Der Innenpool – wenn auch „unsichtbar“ muss genehmigt sein

Wenn Sie einen Pool indoor in Ihrem Haus errichten wollen, brauchen Sie grundsätzlich eine Baugenehmigung vom örtlichen Bauamt. Ziehen Sie in diesem Fall auch einen Architekten zu Rate, um zu klären, ob Ihr Haus überhaupt die nötigen Voraussetzungen für den Einbau eines Schwimmbeckens mitbringt. Vor allem die Statik ist hier genau zu prüfen!

Wie beantrage ich eigentlich eine Baugenehmigung?

Planen Sie einen Vorlauf von mehreren Monaten ein, wenn Sie einen Bauantrag einreichen. Stellen Sie im ersten Schritt eine einfache Bauanfrage an das örtliche Bauamt. Sie erhalten im Anschluss ein Formular sowie eine Liste der Unterlagen, die Sie einreichen müssen. Ziehen Sie in diesem Fall am besten einen Architekten oder Poolbauer zu Rate, der Ihnen die benötigten Unterlagen wie Lageplan, Bauzeichnungen und Baubeschreibung bereitstellen kann.

Achtung, eine Baugenehmigung ist nur drei Jahre gültig. Sie sollten also nach erfolgreichem Bescheid nicht allzu lange mit dem Bau des Pools warten.

Baugenehmigung für Pools − alles Wichtige auf einem Blick

Pools bis 100 Kubikmeter sind in Deutschland genehmigungsfrei ✔
Für größere Pools benötigen Sie eine Baugenehmigung ✔
Für bewilligungsfreie Einbaupools sollten Sie dennoch eine Baumeldung beim Bauamt einreichen ✔
mobile Aufstellpools benötigen keine Baugenehmigung ✔
Innenpools und Pools mit Schwimmbadüberdachung benötigen im Regelfall eine Baugenehmigung ✔
In Schrebergärten sind Einbaupools normalerweise nicht erlaubt – mobile Aufstellpools hingegen schon ✔
Prüfen Sie die individuellen Regelungen in Ihrer Landesbauordnung und den Bebauungsplan ✔

Pool aufstellen – Was ist sonst noch zu beachten?

Haben Sie Wohnungseigentum mit Garten und darunter liegt eine Tiefgarage? Dann werden Sie sich auch genau erkundigen müssen, ob die Decke einen Pool aushält.

Auch wenn Ihr Pool meldefrei ist: Ein nettes Gespräch mit Nachbarn über Ihren Plan ist sicherlich kein Fehler, zumal auch die Poolpumpe Lärm machen kann.

Stellen Sie Ihr Pool besser nicht direkt an die Grundgrenze. Das führt in vielen Fällen zu Unmut und schränkt die Nutzbarkeit des Pools außerdem ein, weil Sie eine Seite nicht mehr erreichen.

Pool 540 cm zum Aufstellen

Welche Abstände zum Nachbarn gilt es einzuhalten?

Grundsätzlich ist beim Poolbau ein Abstand von rund drei Metern bis zur Grundstücksgrenze einzuhalten. Das genaue Maß kann der jeweiligen Landesbauordnung entnommen werden.

Bitte beachten Sie: für diesen Artikel haben wir umfassend recherchiert. Rechtsberatung bleibt – und dies ist eine mehr als sinnvolle Regelung – jedoch einem bestimmten Personenkreis vorbehalten, wie z.B.
Richterinnen und Richtern und Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten.

Was sollte man bei der Pool-Platzierung außerdem beachten?

Jeder Pool sollte in Sonnen- und nicht in Schattenlage geplant werden. Die preiswerteste Energiequelle, um das Becken zu erwärmen, ist schließlich die Sonne 🌞. Auch ein windstiller Ort ist ratsam, damit es beim Baden nicht unangenehm zieht und kalt wird. Bäume sollten nicht in unmittelbarer Nähe zum Badeort stehen, sonst drohen grobe Verunreinigungen durch Blätter, Äste und Nadeln.

Das Schwimmbecken sollte möglichst nicht einsehbar sein. Dennoch aber für Eltern immer gut zu kontrollieren sein! 👨‍👩‍👧‍👦 Und schließlich sollte der Pool so platziert werden, dass der Weg zum Technikraum oder Technikschacht – bzw. beim Aufstellpool reicht eine Steckdose – möglichst kurz ist.

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