In unserem Ratgeber zum Thema „Einschulung mit 5 Jahren“ – möchten wir Ihnen heute mögliche Vor-, aber auch Nachteile aufzeigen, zu diesem doch wirklich wichtigen Thema, das viele Eltern bewegt. Auch wenn es gesetzliche Regelungen zum Thema Einschulung gibt, ist es Eltern mittlerweile zum Glück dennoch freigestellt, wann sie ihr Kind einschulen wollen. Es gibt in jedem Bundesland dazu einen Stichtag, ab dem sechsjährige Kinder schulpflichtig werden. Der Regelfall ist also weiterhin eine Einschulung mit sechs Jahren. Aber auch die Einschulung mit fünf Jahren ist möglich – mehr dazu nun im BLOG.

Fünfjährige Kinder gelten als sogenannte Kann-Kinder

Eine Einschulung mit 5 Jahren ist möglich, wenn die Familie es wünscht und das Kind bereits schulreif ist. Der Trend geht in der Tat zur frühen Einschulung, auch wenn dies für die kindliche Entwicklung nicht immer förderlich ist.

Natürlich gibt es Kinder, bei der eine frühzeitige Einschulung sinnvoll ist. Dabei handelt es sich nicht nur um Kinder, die allein aus intellektueller Sicht weiter gefördert werden möchten, sondern die vor allem auch in emotionaler und sozialer Hinsicht bereits soweit gefestigt sind, dass sie sich gegenüber den älteren Kindern in der Klasse behaupten können.

Doch genau diese emotionale und soziale Reife wird bei der früheren Einschulung mit 5 Jahren leider oftmals außer Acht gelassen.

Einschulung mit 5 oder doch lieber noch im Kindergarten - Ratgeber spiel-preis.de

Checkliste Schulfähigkeit: Ist mein Kind schon schulreif?

Schulreif oder nicht? Die Entscheidung für oder gegen Einschulung oder Zurückstellung ihres Kindes machen sich Eltern nicht leicht. Schließlich hängt vieles daran. Zwar sprechen die Erzieherinnen aus dem Kindergarten Empfehlungen aus, aber letzten Endes müssen die Eltern wissen, was ihr Kind wohl glücklich macht. Es geht auch um Fragen wie:

  • Ist das Kind schon selbständig genug? 👧
  • Kann es mit seinen Freunden auch alleine zusammenbleiben? 👦
  • Würde es sich im Kindergarten langweilen? 👧
  • Ist sein Interesse an Zahlen und Buchstaben bereits groß genug? 👦
  • Am schwierigsten zu beurteilen ist jedoch die sozial-emotionale Entwicklung des Kindes. 👧

Übrigens: Viel wichtiger als kognitive Fertigkeiten ist für einen glücklichen Schulstart, dass das Kind emotional und sozial stabil ist. Wenn ein Kind in diesem Bereich gefestigt ist, steht seine Einschulung unter einem guten Stern – Lesen, Schreiben und Rechnen darf es in der Schule lernen.

CHECKLISTE SCHULREIFE – jetzt durchgehen

Sollten Sie bezogen auf ihr Kind bei mehr als fünf Punkten sehr unsicher sein, sprechen Sie die Pädagogen im Kindergarten an. Diese kennen vor allem das Verhalten Ihres Kindes in der Gruppe und können daher in einigen Bereichen mitunter besser einschätzen als sie selbst, ob Ihr Kind schulreif ist oder doch lieber noch ein Jahr im Kindergarten verbleibt.

Geistige Entwicklung

  • Kann mein Kind sich über den Zeitraum von etwa einer halben Stunde konzentrieren?
  • Ist mein Kind bereit, sich anzustrengen, um eine Aufgabe zu lösen?
  • Kann mein Kind einzelne Symbole (Verkehrsschilder, Automarken etc.), Zahlen oder Buchstaben unterscheiden?
  • Kann mein Kind kurze Geschichten in eigenen Worten wiedergeben?
  • Kann mein Kind mühelos Gegenstände nach Größe oder Gestalt ordnen?
  • Entwickelt mein Kind eigene Spielideen?
  • Ist mein Kind in der Lage, kleinere Aufgaben selbständig zu Ende zu bringen?
  • Kann mein Kind detaillierte Bilder malen, Memory spielen oder Puzzles mit mehr als 20 Teilen ohne Hilfe lösen?
  • Kann sich mein Kind Liedtexte, Sprüche oder kurze Gedichte merken?

Körperliche Entwicklung

  • Kann mein Kind sich ohne Hilfe selbständig an- und ausziehen, Schleife binden, Knöpfe schließen etc.?
  • Entspricht die Körpergröße meines Kindes in etwa seinem Alter?
  • Verfügt mein Kind über ausreichend Ausdauer, den Schulranzen zu tragen und den ganzen Vormittag durchzuhalten?
  • Ist das Gehör meines Kindes gut entwickelt?
  • Kann mein Kind gut sehen (evtl. empfiehlt sich ein Sehtest)?
  • Kann mein Kind auf einem Bein hüpfen und auf einer Mauer oder ähnlichem balancieren?
  • Beherrscht mein Kind auch schwierigere Bewegungsabläufe wie einen Ball fangen und wieder wegwerfen?
  • Ist mein Kind in der Lage, einen Stift locker und unverkrampft in der Hand zu halten?
  • Ist die gesundheitliche Grundkonstitution meines Kindes gut (für ein häufig kränkelndes Kind bedeutet der Schulbesuch eine Mehrbelastung)?

Sozial-emotionale Entwicklung

  • Ist mein Kind in der Lage, auf andere Kinder zuzugehen und Freundschaften aufzubauen?
  • Kann und will es Konflikte mit Altersgenossen in aller Regel allein lösen, ohne elterliche Hilfe zu suchen?
  • Kann mein Kind gemeinsam mit anderen Aufgaben erfüllen?
  • Kann mein Kind seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und äußern?
  • Ist mein Kind fähig, Kompromisse einzugehen?
  • Kann mein Kind auf andere Rücksicht nehmen?
  • Ist mein Kind in der Lage, Enttäuschungen auch ohne elterlichen Trost zu verarbeiten?
  • Ist mein Kind auch längere Zeit zufrieden im selbständigen Spiel?
  • Ist mein Kind bereit, sich auf neue und ungewohnte Situationen einzustellen?
  • Ist mein Kind neugierig, wissensdurstig und stellt häufig Fragen zu Hintergründen und Zusammenhängen?
  • Kann mein Kind sowohl sich durchsetzen als auch zugunsten anderer/der Gruppe zurückstecken?

Einschulung mit 5 - fragen Sie auch ruhig einmal im Sportverein Ihres Kindes nach Meinungen dazu - RATGEBER spiel-preis.de

Vorteile einer frühzeitigen Einschulung ab 5 Jahren

Eine Einschulung mit fünf Jahren bedeutet letztlich auch einen früheren Schulabschluss und das gefällt einigen Eltern doch sehr. Gerade im G8-Modell haben Schulabsolventen dann schon mit 17 Jahren ihr Abitur. Das bringt ihnen eventuell beim Studienbeginn einige Vorteile. (Bitte beachten Sie, dass nun in Bayern zum Beispiel wieder das Abitur in der 13. Jahrgangsstufe gemacht wird).

Bei Hochbegabung ist es sogar ratsam, das Kind frühzeitig einzuschulen

Ihr Kind langweilt sich bereits mit 4 Jahren im Kindergarten und sie haben berechtigte Gründe, die eine Hochbegabung diagnostizieren? Dann kann es ratsam sein, dass Kind schon früher in die Schule zu geben. Kinder, die eine besonders hohe Motivation zum Lernen in sich tragen, sollten diese in der Schule auch ausleben dürfen.

Bei Verdacht auf Hochbegabung müssen Eltern allerdings genau aufpassen. Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen „Wissen“ und „Verstehen“ – überfordern dürfen Sie Ihr Kind auf keinen Fall mit der Vermutung, es könnte eine Höherbegabung vorliegen. Sprechen Sie deshalb auf jeden Fall mit der Erzieherin im Kindergarten, ggf. Ihrem Kinderarzt und lassen Sie Ihr Kind bei Bedarf auch testen.

Einschulung mit 5 - liegt vielleicht eine Hochbegabung vor? - RATGEBER spiel-preis.de

Einschulung mit 5 Jahren: zu klein und schwach, um sich zu behaupten?

Gerade bei Kindern zeigen sich die Entwicklungsunterschiede in jungen Jahren doch recht deutlich – sowohl in intellektueller als auch in emotionaler und sozialer Hinsicht. Schon wenige Monate Altersunterschied können hier eine ganze Menge ausmachen.

Nichtsdestotrotz sind vor dem Klassenlehrer und auch den anderen Lehrern, die hier unterrichten, alle Kinder gleich. Rücksicht auf das Alter Ihres Kindes sollten Sie also nicht erwarten!

In den seltensten Fällen wird berücksichtigt, ob ein Kind erst fünf Jahre alt ist, gerade sechs geworden ist oder schon fast sieben wird. Dementsprechend muss sich ein früh eingeschultes Kind immer mit den Älteren in der Klasse und ihren Leistungen vergleichen lassen. Und das in jeder Hinsicht.

Sehr jung zu sein zeigt sich oftmals auch beim Sport, bei der Auseinandersetzung auf dem Schulhof, aber auch einfach bei der Diskussionsfähigkeit und der Konzentrationsfähigkeit im Unterricht.

In vielen Ländern ist eine frühe Einschulung die Regel

In einigen anderen Ländern werden Kinder übrigens noch früher eingeschult als in Deutschland.

England, Dänemark, Indien oder Neuseeland beispielsweise orientieren sich immer mehr an der frühkindlichen Förderung durch spielerisches Lernen. Ein Schuleintritt ist in England zum Beispiel schon mit vier Jahren möglich.

Nachteile einer frühzeitigen Einschulung ab 5 Jahren

Das Hauptargument gegen eine frühzeitige Einschulung ist, Kinder länger Kinder sein zu lassen, bevor der „Ernst des Lebens“ für sie beginnen soll.

Kinder noch länger Kind sein lassen oder Einschulung mit 5 ? Ratgeber spiel-preis.de

Eine kürzlich erstellte Studie belegt außerdem, dass sogenannte Kann-Kinder, also früher eingeschulte Kinder, öfter sitzen bleiben. Sie erkannten eine Überforderung bei den frühzeitig eingeschulten Kindern. Außerdem bekommen Kann-Kinder statistisch gesehen seltener eine Gymnasialempfehlung – und nicht nur das kann sehr am Selbstvertrauen der Kinder nagen.

Viele der früher als eigentlich nötig eingeschulten Kinder kommen irgendwann nur noch mit Nachhilfe durch die Schulzeit und das ist eine weitere Belastung für Familien – nicht nur finanziell.

Einschulung mit 5: bis zur 8. Klasse holen jüngere Kinder wieder auf

Laut Studien gibt es den Nachweis, dass jüngere Kinder der Altersstufe meist bis zur achten Klasse mindestens auf dem Stand ihrer Mitschüler sind – doch eine häufig schwerere Grundschulzeit und dessen Auswirkungen auf ihre Selbsteinschätzung wirkt sich langfristig auf das Leben aus.

Einschulung mit 5 - kleiner, zierlicher als die Mitschüler? - Entscheiden sollten die Eltern zum Wohle des Kindes - Ratgeber spiel-preis.de

Der frühere Schulabschluss mit siebzehn (am Gymnasium – mit 15 an der Realschule und gar mit 14 Jahren an der Mittelschule) kann sowohl positiv als auch negativ gesehen werden. Denn manchem Arbeitgeber ist eine 14jährige Auszubildende für viele Berufe noch zu kindlich, der 15jährige noch zu schwach für das Handwerk und auch eine Unterbringung an einem anderen Studienort kann mit minderjährigen Schülern ein Problem werden.

Viele Schulabgänger wissen außerdem in dem frühen Alter noch gar nicht genau, was sie machen wollen und sind für den Arbeitsmarkt noch nicht bereit. Umso jünger, desto höher ist die Gefahr hier eine falsche Entscheidung zu treffen.

Früher Schulabschluss = vielleicht ein Jahr bewusste Auszeit

Allerdings bietet ein junges Alter beim Schulabschluss wieder einen Vorteil:

Junge Schulabgänger können sich guten Gewissens ein Jahr Auszeit zur Orientierung nehmen. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr oder einigen Monaten Weltreise haben sie vielleicht zu sich selbst gefunden und einen Berufswunsch bzw. Studienwunsch herausgearbeitet. Mit Gleichaltrigen können sie dann ein Jahr nach dem Schulabschluss in die Arbeitswelt starten, ohne hinterherzuhinken.

Einschulung mit 5 – das Bauchgefühl trügt oftmals nicht

Eltern müssen letztendlich selbst abwägen, ob ihr Kind bereits fit für die Schule ist – von der Schulreife mal abgesehen. Am wichtigsten ist jedoch, dass Eltern ihre Kinder in den Entscheidungsprozess miteinbeziehen. Kinder, die lieber noch ein Jahr im Kindergarten bleiben möchten, sollten nicht zur Grundschule gezwungen werden. Und Kinder, die darum betteln, früher in die Schule zu dürfen, weil sie große Lernmotivation haben, sollten auch die Chance bekommen, diese auszuleben.

Übrigens: Einige Kinder werden auch erst mit sieben Jahren eingeschult. Sie werden dann als Muss-Kinder bezeichnet, weil für sie eigentlich schon eine Schulpflicht besteht. Mit einem Antrag auf Rückstellung mangels Schulreife dürfen auch diese Kinder dann ein Jahr länger in der Kita bleiben.

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